Enttäuschung nach Nullnummer: Stahltreppler verpassen Auswärtssieg in Rüppurr

Nach zuletzt vier Siegen in Folge ging die Reise am 7. Spieltag zum SV NK Croatia Karlsruhe nach Rüppurr. Hier erwartete man einen – wie in den vergangenen Jahren oftmals erlebt – hitzigen und körperlich präsenten Gastgeber auf tiefem und schwer bespielbarem Spielfeld. Dennoch war klar, dass nur ein Auswärtssieg und somit die Erweiterung der Siegesserie Zufriedenheit im Lager der Rot-Weißen sorgen würde.

Im Vergleich zum Spiel aus der letzten Woche gegen die Verbandsliga-Reserve vom SV Langensteinbach rückte Mittelfeldmotor Saibo Singhateh wieder in die Startelf, der zuletzt erkrankte Kunz war ebenfalls wieder Teil des Kaders und nahm zunächst auf der Bank Platz. Mit zahlreich angereisten SC-Supportern im Rücken – vielen Dank an dieser Stelle für die großartige Unterstützung der letzten Wochen und Monaten! – fand man nur schwer ins Spiel. Croatia ging wie erwartet voll dagegen und versuchte vorwiegend mit langen Bällen auf die beiden gefährlichen Sturmspitzen Gefahr zu erzeugen. Dies gelang jedoch nicht sonderlich gut, da der Abwehrverbund um Coach Traudt gewohnt sicher agierte. Im umkämpften Mittelfeld gingen die zweiten Bälle allerdings zunächst meistens an die Heimelf.

Nach rund 10 Minuten hatte man sich endlich sortiert und fand nun auch in Richtung gegnerischer Gefahrenzone statt. Croatia hatte mit dem Landesliga-erfahrenen Keeper Peterfai trotz nicht felsenfester Abwehrkette einen starken Rückhalt mit bemerkenswerter Statur aufzubieten. Demnach landete fast ausnahmslos jeder ruhender bzw. hoher Ball in den Händen des Torwarts. Der Hüne pflückte die Bälle im Strafraum nach Belieben aus der Luft. Das aufgekommene Übergewicht konnte man somit bis zum Halbzeitpfiff nicht nutzen. Croatia schwächte sich kurz vor der Pause noch mit einem Platzverweis: Nach überhartem Einsteigen gegen Keeper Weber bei der im Spiel eigentlich einzig nennenswerten Aktion vor dem SC-Gehäuse musste der kroatische Akteur nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Feld.

 

Im zweiten Spielabschnitt wollte man endlich zwingender in der Offensive agieren. So hatte unsere Elf auch direkt das Heft wieder in der Hand und zeigte sich von Anpfiff an spielbestimmend. Außerdem musste der starke Keeper der Kroaten nach 55 Minuten mit einem gebrochenen Finger ausgewechselt werden, nachdem er einen Iana-Schuss pariert hatte. Der Ersatzkeeper der Rüppurer stand gleich im Mittelpunkt und hatte zweimal das Glück auf seiner Seite. Zunächst scheiterte Kapitän Wieland aus circa 18 Meter mit einem strammen Schuss an Bronja, anschließend verpasste Veltre im Gewühl vor dem freien Tor die Kugel einzunetzen. Keine 10 Minuten später tauchte die etatmäßige Nummer 1 der Kroaten zum Erstaunen aller Anwesenden wieder auf und setzte das Spiel mit gerichtetem und getaptem Finger fort. Die Stahltreppler rannten weiter bemüht an.

Die SC-Garde schaffte es jedoch einfach nicht richtig gefährlich im Abschluss zu werden. Bei den 10 verbliebenen Croatia-Mannen ließen die Kräfte im Verlauf der zweiten Hälfte sichtlich nach. Viele Fouls im Mittelfeld, unzählige Spielunterbrechungen durch Spielerwechsel und weite Bälle auf den nebenliegenden Trainingsplatz bei fast jeder Aktion raubten den Stahltrepplern Nerven und vor allem wichtige Spielzeit. Ein richtiger Spielfluss wollte nicht aufkommen. Der unaufgeregte Schiedsrichter Albuta fand leider nicht zu einer konsequenten Linie und sorgte mit lediglich 2 Minuten Nachspielzeit auch für großes Unverständnis im SC-Lager. Dennoch gilt es sich nicht an derartigen Kleinigkeiten aufzureiben. An diesem Sonntag hätte das Spiel wahrscheinlich auch 120 oder 180 Minuten dauern können und man hätte es nicht vollbracht ein Tor zu schießen… Nachdem die Traudt/Weber-Equipe in den letzten Spielen – gerade bei den Derbysiegen gegen Spessart und Völkersbach – das nötige Glück zum Sieg gebucht hatte, sollte es bei den Kroaten einfach nicht sein.

Somit mussten sich die Stahltreppler mit dem torlosen Remis nach einem mäßigen Spiel abfinden. Fällt zwar schwer sich nach der Partie damit zufriedenzugeben, aber: Der SC ist als Aufsteiger immer noch ungeschlagen und belegt weiterhin den 2. Tabellenplatz. Damit konnte man vor der Saison sicher nicht unbedingt rechnen.

Also: Mund abputzen, den unnötigen Punkteverlust abhaken und in dieser Woche wieder vollen Einsatz im Training zeigen. Dann kann die Partie am kommenden Sonntag, den 25.10.2020, gegen DJK Ost Karlsruhe positiv gestimmt angegangen werden. Hier geht es ab 15:00 (!) Uhr wieder um die nächsten Punkte. Wir freuen uns über Eure Unterstützung!