Heiße Derbywochen für den SC: Am 4. Spieltag begrüßte man den bis dahin ungeschlagenen und punktverlustfreien TSV Spessart zum nächsten Albtal-Derby. Nach dem Derbysieg in Ittersbach aus der Vorwoche rechneten sich die Jungs um das Trainergespann Traudt/Weber auch gegen den Tabellenführer zählbares aus. Mal wieder personell etwas durchgemischt startete Urlaubsrückkehrer Veltre für den angeschlagenen Iana bei weiter andauernder Abwesenheit von diversen Urlaubern – darunter Co-Captain Martjan, Neuzugang Gieger und Torjäger Kolarsch.
Vor wiederum stimmungsvoller Kulisse kamen die bei herbstlicher Wettererscheinung ganz in schwarz gekleideten Stahltreppler ganz ordentlich ins Spiel und erkämpften sich ein leichtes Übergewicht in einer intensiven und umkämpften Partie, die jedoch von beiden Lagern nicht überhart oder unfair wurde. Im Vergleich zur Ittersbach-Partie verpasste man allerdings die Führung mit den ersten (Halb-)Chancen und sah sich dann doch eher überraschend nach dem bisherigen Spielverlauf im Hintertreffen: Nach äußerst unnötigem Ballverlust nach einem Dribbling im Zentrum an der Mittellinie wurde TSV-Spielertrainer Dohm nach feinem Zuspiel abseitsverdächtig zum Duell mit Keeper Weber geschickt und vollendete eiskalt zur Gästeführung. Dennoch ließ unsere Mannschaft die Köpfe nicht hängen und drückten weiter aufs Gas, um den Rückstand zu egalisieren. Insbesondere über die Flügel konnte man stets gefährliche Aktionen einläuten. So dauerte es auch nur etwas mehr als 10 Minuten nach dem Rückstand bis Alex „Kätzle“ Kunz mit seinem ersten Saisontor in der 35. Minute den Ausgleich zum 1:1 erzielen konnte. Mit diesem Ergebnis ging man dann auch in die Pause.
Für die zweite Spielhälfte war die Ausrichtung klar: Das Spiel sollte gedreht werden – das nächste siegreiche Derby stellte keine unmögliche Herkulesaufgabe dar. Man konnte demnach schwungvoll starten, war jedoch vor den Spessarter Kontern gewarnt, nachdem nun neben den gefährlichen Dohm und Partyka auch der als Flügelflitzer bekannte Hoppe das Spielfeld betreten hatte. Wiederum Dohm war es dann in der 62. Minute per Kopf nach langem Ball aus dem Halbfeld, der zur erneuten Gästeführung vollstreckte. Doch auch diesen Rückschlag steckten die SC-Jungs weg und bemühten sich weiter das Ergebnis wieder geradezurücken. Der Spielverlauf war weiterhin, gerade im Mittelfeld, mit vielen Zweikämpfen versehen, sodass der souveräne Schiedsrichter Steppacher einiges zu tun hatte und nicht zimperlich mit dem gelben Karton hantierte. Dadurch musste Dauerläufer Musa Singhateh auch früher Feierabend machen. Nach gelber Karte wurde er in der 67. Minute als Vorsichtsmaßnahme durch Iana ersetzt, nachdem bereits Gröner mit Bichun nach einer Stunde getauscht hatte.
In der Schlussphase entwickelte sich immer mehr ein offener Schlagabtausch, bei dem die Stahltreppler-Garde das glücklichere Ende haben sollte: In der 90. Minute wurde Gröner im Zuge einer Standardsituation im Sechzehner regelwidrig angegangen, sodass Schiri Steppacher auf den Punkt zeigen und TSV-Abwehrspieler Schmadel mit Gelb-Rot in den Feierabend entlassen musste. Der starke Kapitän Wieland übernahm die Verantwortung, behielt die Nerven und netzte souverän aus elf Metern zum Ausgleich ein. Die folgende Nachspielzeit von 5 Minuten hatte es dann in sich. Zweimal kamen die Spessarter noch gefährlich vor den Kasten von Weber. Der SC-Abwehrverbund konnte jedoch jeweils Stand halten, klären und in der letzten Aktion zum Konter einleiten. Diesen vollstreckte Kunz nach tollem Zuspiel von Iana eiskalt zum Entzücken des SC-Lagers und zum Entsetzen der Spessarter zum 3:2-Siegtreffer. Wahnsinn!
Ein sicherlich glückliches Ende für die Stahltreppler. Jedoch auch nicht gänzlich unverdient – so auch bestätigt von manch erlesenen TSV-Akteuren bzw. grün-roten Zuschauern.
Am kommenden Sonntag, den 04.10.2020, geht die Reise für die weiterhin ungeschlagene SC-Truppe an den Wasen nach Völkersbach. Hier geht es ab 16.00 Uhr wieder um Punkte. Wir freuen uns auch auswärts über Ihre Unterstützung!
Zuletzt noch eine Anmerkung zum Austausch mit dem TSV Spessart nach dem Spiel: Wir entschuldigen uns nochmals für den kurzzeitig in den sozialen Medien aufgetauchten Post mit dem auf ein Wildschwein gerichtetes Fadenkreuz. Das musste sicherlich nicht sein… Wer dies jedoch mit einem „Re-Post“ und der Überschrift „SC Niveaulos Schielberg“ kritisiert bzw. öffentlich kommentiert, sollte sicherstellen auch „vor der eigenen Haustüre gekehrt zu haben“. Diverse Beleidigungen gegen Verein und einzelne Spieler, die nach Spielende getroffen wurden, sind grundsätzlich sicherlich genauso unnötig und deplatziert. Damit ist die Sache für uns auch erledigt. Wir freuen uns auf ein faires Rückspiel mit einem sportlichen Duell auf Augenhöhe. Bis dahin wünschen wir dem TSV Spessart einen weiterhin erfolgreichen Saisonverlauf.